Warum Unternehmen dein Bargeld nicht mehr wollen

01/04/2019

Bargeld, nein danke - In den USA akzeptieren manche Unternehmen nur noch Kartenzahlungen. Auch in Europa verlieren Münzen und Scheine an Bedeutung

Wer in der amerikanischen Salatbar „Sweetgreen“ einen frischen Avocadosalat für 10,25 $ bestellen will, sollte besser eine Kredit- oder Debitkarte bereithalten. Denn die Restaurantkette, die in den USA etwa neunzig Filialen betreibt, akzeptiert nur noch Plastikgeld. Bargeld, nein danke! Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nennt Sweetgreen einen „Pionier“. Denn die Salatkette ist vielleicht eines der ersten Unternehmen, die kein „Cash“ mehr akzeptieren, es werden aber immer mehr. Zum Beispiel der New Yorker Gastro-Riese „Union Square Hospitality“, zu dem die Burgerkette „Shake Shack“ gehört. Oder Amazon: Der Onlinegigant dringt immer tiefer in den stationären Handel ein. Kassen sucht man in den Shops jedoch vergeblich.
Auch in Europa verliert das Bargeld immer weiter an Bedeutung, zum Beispiel in Dänemark dem EU-Spitzenreiter in Sachen Kreditkartenzahlung. Im Durchschnitt nutzt jeder Däne seine Kreditkarte 330 Mal im Jahr, also fast jeden Tag. Gerade nach der Einführung des kontaktlosen Zahlens geht die Transaktion mit Karte noch schneller und bequemer als zuvor. Die Unternehmen freut das, denn sie sparen sich die kostspielige Verwaltung des Bargeldes. Ein weiterer Grund: „Die Restaurants werden nicht überfallen, wenn es dort kein Bargeld zu holen gibt“, schreibt die FAZ.

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14 Millionen US-Amerikaner haben keine Bankverbindung

Der „Bargeld-Bann“, so die Zeitung, hat aber auch seine Schattenseiten: In den USA wollen einige Staaten und Städte es Unternehmen untersagen, Bargeldzahlungen zu verbieten. Denn rund 14 Millionen Amerikaner verfügen über keine Bankverbindung und können also auch keine Kreditkarte besitzen. Weitere 35 Millionen seien nicht immer zahlungsfähig. Ein großer Teil der Bevölkerung wäre also aus jenen Shops und Restaurants ausgeschlossen. Die Automatisierung des Zahlens durch Computerkassen könnte auch zum Abbau von Kassenpersonal führen.

In Deutschland ist eine solche Diskussion bislang undenkbar – die Bundesbürger hängen viel zu sehr am Bargeld. Scheine und Münzen sind das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel. Etwa drei von vier Einkäufen werden in Deutschland noch immer bar bezahlt, hat die Bundesbank berechnet. Unternehmen könnten es sich gar nicht leisten, Bargeld zu verbannen.

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