Was die „Apple Card“ kann
Im Sommer soll die Kreditkarte aus Cupertino in den USA verfügbar sein und dann auch ihren Weg nach Deutschland finden
Als Apple im März zu seiner legendären Produktpräsentation nach Cupertino lud, wo einst Steve Jobs das iPhone vorgestellt hatte, dominierten Meldungen über das neue Streaming-Angebot Apple TV+ die Schlagzeilen. Am Rande des Events kam aber auch die neue „Apple Card“ zur Sprache, eine Kreditkarte, die Apple gemeinsam mit der US-Bank Goldman Sachs im Sommer auf den US-Markt bringen will. Für Apple-CEO Tim Cook ist die Karte "die größte Innovation im Kartengeschäft seit 50 Jahren."
Physische und virtuelle Karte
Die „Apple Card“ soll sowohl physisch als auch virtuell nutzbar sein: Kunden erhalten eine Kreditkarte aus Titan, auf der jedoch nur Name, Chip und Apple-Logo vermerkt sind. Keine Kreditkartennummer, Prüfzahl oder NFC-Funktion – kontaktloses Zahlen funktioniert also nur mit dem iPhone. Alle wichtigen Daten sind nämlich in der Apple Wallet gespeichert, einer App für mobiles Bezahlen. Die Karte soll kostenfrei sein und sich durch besonders guten Datenschutz auszeichnen. Bei Zahlungen sollen keine privaten Daten des Kunden an Unternehmen weitergegeben werden.
Mit diesen Karten kannst du Apple-Pay nutzen
Außerdem lockt Apple mit Cashback-Aktionen, die das Unternehmen „Cashback Daily“ getauft hat. Wer mit der Kreditkarte zum Beispiel im Apple Store einkauft, erhält 3 Prozent der Summe zurück. Beim Shoppen mit der digitalen Karte soll es einen Vorteil von 2 Prozent geben, wer mit der physischen Karte aus Titan bezahlt, erhält immerhin noch einen Nachlass von 1 Prozent. Alle Ausgaben sollen grafisch übersichtlich in der Wallet dargestellt werden, Apple verspricht einen täglichen, wöchentlichen und monatlichen Ausgabenüberblick.
Wie verdient Apple an der kostenlosen Karte?
Nach dem Start von Apple Pay, dem mobile Bezahldienst des Konzerns, ist die „Apple Card“ der nächste Schritt hinein in den Finanzmarkt. Die Kreditkarte ist Ergebnis einer Kooperation der US-Bank Goldman Sachs und Mastercard. Ob Apple mit dem Service vor allem Geld verdienen oder eher Kunden noch enger an sich binden will, ist derzeit unklar. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Im Prinzip gibt es zwei mögliche Geschäftsmodelle. Da ist zum einen die Beteiligung an den Kreditkartengebühren: Wenn ein Kunde eine Hose mit seiner Kreditkarte bezahlt, muss der Händler einen gewissen Betrag an die jeweilige Bank zahlen. Davon könnte Apple einen Teil abbekommen. Zum anderen könnten Goldman Sachs und Apple über die Finanzierung Geld verdienen.“
Bislang ist nur der Start am US-Markt sicher. Aber Apple-Fans in Deutschland dürfen hoffen: Im März sagte Richard Gnodde, CEO von Goldman Sachs, in einem CNBC-Interview, dass Europa, und besonders Deutschland, „der nächste Schritt“ wäre. Wann es soweit sein könnte, ist jedoch unbekannt.
Das könnte dich auch interessieren:
- AB HEUTE WIRD APPLE PAY IN DEUTSCHLAND ANGEBOTEN
- N26, DAS DEUTSCHE FINTECH-EINHORN
- SPARKASSE VERSUS APPLE