Lohnt es sich, mehrere Kreditkarten zu besitzen?

08/07/2020

In manchen Fällen kann es Sinn machen, mehr als eine Kreditkarte zu besitzen – Inhaber sollten aber nicht unüberlegt handeln

Niemand kann einem Verbraucher verbieten, zwei oder sogar drei Kreditkarten zu besitzen. Wer eine positive Kreditwürdigkeit hat, kann problemlos mehrere Karten beantragen. Die Frage ist nur: Macht es überhaupt Sinn, mehr als eine Kreditkarte zu besitzen? Die Antwort: In vielen Fällen kann es sich lohnen. Zum Beispiel für Menschen, die sich mehrmals im Jahr außerhalb der Europäischen Union aufhalten und regelmäßig in Fremdwährung bezahlen müssen und auch innerhalb Deutschlands eine Kreditkarte nutzen möchten.
Für sie kann es ratsam sein, sich zwei Karten zuzulegen – eine mit niedrigen Fremdwährungsgebühren für die Reisen in Nicht-Euro-Länder und eine für das Bezahlen in Deutschland und der EU. Natürlich sollte bei der Auswahl beider Karten ein genauer Blick in die Vertragsbestimmungen geworfen werden. Es bietet sich an, Angebote ohne Jahresgebühr wahrzunehmen, da bei zwei Karten sonst doppelte Kosten drohen. Und: Oft gilt bei Kreditkarten das Prinzip, dass andere Gebühren, etwa die fürs Abheben am Automaten, höher sind, wenn eine bestimmte Gebühr, zum Beispiel die fürs Zahlen in Fremdwährung, besonders niedrig sind. Ein bisschen Rechnen und Vergleichen lohnt sich hier in jedem Fall.

Hier findest du die kostenlosen Kreditkarten im Vergleich

Eine Prepaidkarte und eine „richtige“ Kreditkarte

Ein anderer Fall, in dem es Sinn machen kann, mehrere Karten zu besitzen: Man möchte unterschiedliche Kartentypen nutzen. Beispielsweise möchte man für Geschäfte im Inland nur eine mit dem Girokonto verknüpfte Prepaidkarte nutzen, mit der man nur so viel Geld ausgeben kann, wie sich gerade auf dem Konto befindet. Das Risiko einer Überziehung oder Verschuldung ist ausgeschlossen. Für den Urlaub, für Hotelreservierungen oder Mietwagenbuchungen benötigt man trotzdem eine „richtige“ Kreditkarte. Hier könnte eine zweite Karte dann Sinn machen. Auch in diesem Fall sollte man Konditionen und Gebühren immer genau betrachten und vergleichen.
Wer anfällig ist für Schulden und Überziehungen oder immer wieder den Überblick über die eigenen Ausgaben verliert, sollte sich jedoch zweimal überlegen, ob es ratsam ist, gleich zwei Kreditkarten zu besitzen. Manch ein Verbraucher ist durch die sogenannte Kreditkartenreiterei bereits in die Schuldenfalle geraten. Sie begleichen die Schulden der einen Kreditkarte, indem sie Schulden mit der anderen macht und so weiter. Eine gefährliche Spirale, die schnell sehr teuer werden kann. Besonders anfällig für das auch „Flipping“ genannte Dilemma sind die Revolving-Karten, also Kreditkarten, deren Schulden man in Raten zurückzahlen kann – allerdings mit teils horrenden Zinsen.

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