Kann man Kreditkartenzahlungen zurückfordern?

10/06/2019

Bucht ein Unternehmen einen Betrag fälschlicherweise ab, können sich Verbraucher das Geld zurückholen. So geht’s!

Fehler passieren – vor allem in Branchen, in denen täglich tausende Transaktionen abgewickelt werden. Belastet ein Mietwagenunternehmen oder ein Hotel nach dem Urlaub die Kreditkarte eines Verbrauchers doppelt, kann dieser gegen die ungerechtfertigte Forderung vorgehen. Chargeback nennt sich das Verfahren, auf Deutsch: Zurückforderung. Das Verfahren schützt Verbraucher auch vor betrügerischen Abbuchungen oder vor Abzügen für niemals in Anspruch genommene Leistungen, etwa, weil das abbuchende Unternehmen davor pleite gegangen ist.

Bis zu 120 Tage Zeit, Geld zurückzufordern

Das Online-Portal Finanztip erklärt, was Kunden beachten müssen, wenn sie fälschlicherweise abgezogenes Geld zurückfordern wollen: „Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kreditkartenrechnung. Denn nur so erkennen Sie fehlerhafte Buchungen und können sie der Bank melden“, so der Finanzratgeber. Bis zu 120 Tage habe man Zeit, um das Chargeback-Verfahren anzustoßen.
Entdeckt man eine ungerechtfertigte Buchung, meldet man sich bei seiner Bank und füllt Rücküberweisungsformulare aus. „In den Formularen müssen Sie angeben, was genau bei der Buchung falsch war. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Meist werden in diesen Formularen auch die Nachweise genannt, die Sie erbringen müssen, damit Ihre Bank das Chargeback-Verfahren beginnen kann“, beschreibt Finanztip den Prozess. Die Sparkasse bittet ihre Kunden online zum Beispiel um „Kreditkartenabrechnung, Kaufbelege oder sonstige Nachweise“. Die Banken überprüfen die Forderungen und entscheiden, ob ein Anrecht auf Rücküberweisung besteht.
„Sie können jede Transaktion nur einmal reklamieren“, gibt Finanztip zu Bedenken. Man sollte die Formulare also sorgfältig und gewissenhaft ausfüllen. Das Geld erhalte der Kunde zunächst auf „vorläufiger Basis“, da die Gegenseite noch die Chance zum Einspruch habe. Außerdem weist Finanztip darauf hin, dass die Bearbeitung bei der Bank einige Zeit in Anspruch nehmen könne.