Zahlen mit der Hand – bizarrer Amazon-Plan

09/06/2020

Der US-Konzern erprobt neue Bezahlverfahren und könnte dabei auf biometrische Merkmale setzen

„Amazon.com Inc. will deine Hand zu deiner Kreditkarte machen.” So beginnt der Artikel des amerikanischen „Wall Street Journal”, der über die jüngsten Pläne des Online-Giganten berichtet, das Bezahlen in Geschäften zu revolutionieren. Demnach tüftelt der Konzern an der Idee, dass Kunden zum Bezahlen nicht mehr brauchen als ihre Handflächen. Diese sollen auf ein spezielles Terminal gelegt und gescannt werden. Die biometrischen Merkmale der Hand sollen bei dem ersten Besuch in dem Geschäft mit einem Kreditkartenkonto verknüpft werden.
Natürlich handelt es sich bei den Plänen erstmal nur um Zukunftsmusik. Und das „Wall Street Journal“ schreibt auch, dass noch völlig ungewiss ist, wie das System in der Realität einmal aussehen könnte, Amazon arbeitet wohl an mehreren Ideen, hat jedoch offenbar bereits ein Patent für die Handflächen-Idee beantragt. Der Vorstoß zeigt, wie dynamisch sich die Welt des Bezahlens auch weiterhin entwickeln wird. Innovationen wie das kontaktlose Bezahlen und das Zahlen mit dem Smartphone sind noch relativ neu – trotzdem macht die Entwicklung nicht Halt. Treiber der Beschleunigung sind US-Konzerne wie PayPal, Apple, Google und eben Amazon. Der Online-Shop, der längst viel mehr ist als ein einfach Online-Shop, hat schon längst eine eigene Kreditkarte im Angebot.

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Amazon würde so wichtige Daten sammeln

Dem Zeitungsbericht zufolge sollen Kreditkartendaten und die biometrischen Merkmale der Handinnenfläche miteinander verknüpft werden. Dann müssten Kunden zum Bezahlen in den stationären Geschäften von Amazon keine Kreditkarte mehr bei sich führen, weil allein ihr Handabdruck die Transaktion bestätigt. Zunächst könnte das System in Amazon-Go-Shops getestet werden. Aber auch eine Ausweitung auf andere Geschäfte, Cafés und Restaurants ist vorstellbar.
Der US-Konzern würde damit wichtige Daten sammeln, auf die er bislang keinen Zugriff hat. Er könnte das Einkaufsverhalten von Kunden auch außerhalb der Amazon-Welt besser analysieren und für die eigene Marktentwicklung nutzen. Für Datenschützer wäre das System wohl ein Albtraum. Auch Kartenanbieter äußerten Bedenken. Amazon selbst wollte die Recherchen des „Wall Street Journal“ übrigens nicht kommentieren.

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