Zahlen mit dem Handy: Nützlich, aber nicht genutzt

23/01/2020

Eine neue Studie zeigt: Die meisten Deutschen kennen die Vorteile von mobilem Bezahlen, nutzen es jedoch nicht

Es ist immer noch die Ausnahme an deutschen Kassen, wenn ein Kunde nicht mit Bargeld oder Karte bezahlt, sondern mit dem Handy. Wer im Supermarkt zum Beispiel sein iPhone an das Zahlterminal hält und seine Rechnung ohne Plastikkarte oder Scheine begleicht, erntet noch häufig erstaunte Blicke von anderen Kunden. Eine neue Studie der Unternehmensberatung PwC belegt diese Skepsis nun mit Zahlen. Laut „Mobile Payment Report 2019“ nutzen nur 25 Prozent der Befragten die Möglichkeit, mit dem Smartphone zu zahlen.
Im Vergleich mit fünf anderen Staaten liegt Deutschland damit im Hintertreffen. In Österreich, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden und der Türkei ist Mobile Payment schon viel populärer. Laut Studie nutzen bereits 65 Prozent der Türken ihr Handy für Transaktionen. „Cash bleibt König“, fassen die Forscher von PwC die Liebe der Deutschen zum Bargeld zusammen.

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Jüngere zahlen deutlich häufiger mit dem Smartphone

Aber: Je jünger die Befragten, desto eher gaben sie an, das Handy als Zahlungsmittel zu betrachten. 46 Prozent der unter 30-Jährigen sagten, sie zahlten mobil. Bei den über 60-Jährigen waren es nur 12 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten gab zudem an, Zahlungen in fünf Jahren mobil abzuwickeln.
Fakt ist, die Deutschen wissen um die Vorteile des Bezahlens mit Smartphone. Knapp 60 Prozent der Befragten findet die Zahlungsmethode bequem und weniger kompliziert. Außerdem schätzen sie, dass Geldflüsse per App besser kontrolliert werden könnten. 47 Prozent sehen es darüber hinaus als Erleichterung, nicht mehr fürchten zu müssen, zu wenig Bargeld in der Tasche zu haben.

Angst vor Missbrauch und Datendiebstahl ist weit verbreitet

Warum wird das Smartphone dann trotzdem nur von einem Viertel der Bürger als Alternative zu Bargeld und Karte gesehen? Auch darauf gibt die Studie eine Antwort. Die Angst der Deutschen vor den Risiken der neuen Technik ist noch sehr ausgeprägt. Dreiviertel der Befragten befürchten, dass ihr Smartphone gestohlen und für betrügerische Zahlungen verwendet werden könnte. Fast genau so viele Teilnehmer haben Angst vor Datendiebstahl. 69 Prozent glauben, das schnellere Zahlen könnte dazu führen, dass sie mehr Geld als geplant ausgeben könnten.
Ein überraschendes Ergebnis der Studie: Die Bundesbürger vertrauen ihren lokalen Bankhäusern nicht nur mehr als den Tech-Riesen wie Google oder Apple, sie halten Volksbanken, Sparkassen und Co. auch für innovativer als die Unternehmen aus dem Silicon Valley.

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