0,75 Prozent Zinsen: Das ist Wirecards neue Bank-App

31/01/2020

Das Finanzunternehmen aus München will mit seiner neuen Anwendung Boon Planet viele Kunden anlocken

„Ein vollumfassendes Girokonto“ und das innerhalb von „fünf Minuten“. Das Versprechen, mit dem das Aschheimer Finanzunternehmen Wirecard seine neue Banking-App Boon Planet auf den Markt bringt, klingt vollmundig. Dazu will Wirecard jedem Kunden, der ein boon Planet Girokonto hat, ab 2020 Zinsen von 0,75 Prozent bezahlen. Das ist nicht viel, aber in Zeiten der Nullzinspolitik immerhin mehr als bei anderen Banken.
Die Bezahl-App fürs Smartphone ist kostenlos und kommt mit einer virtuellen Debit-Mastercard. Das bedeutet, man kann mit boon Planet überall dort zahlen, wo man auch mit einer Mastercard zahlen kann. Die Anwendung ist darauf ausgerichtet, das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone weiter zu etablieren. Wer nicht auf eine Plastikkarte verzichten will, kann eine „echte“ Karte dazu bestellen.
Überweisungen, Lastschriften, Daueraufträge – all das lässt sich in der App steuern. Außerdem können Nutzer Geld in Echtzeit an andere boon-Kunden senden. Geldein- und Ausgänge werden in übersichtlichen Diagrammen und Kategorien gebündelt.

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Geldabheben kostet zwei Euro

Die Grenzen der digitalen Lösung zeigen sich bei der Anwendung in der analogen Welt. Wer Bargeld braucht, und Scheine am Automaten abhebt, zahlt zwei Euro pro Abhebung. Im Nicht-Euro-Raum liegen die Gebühren fürs Abheben bei vier Euro. Auch bei den Servicegebühren langt Wirecard hin, für die Bearbeitung von Postrückläufern berechnet das Unternehmen fünf Euro und wer Ersatzkontoauszüge per Mail erhalten will, zahlt 7,50 Euro pro Datei. Wer die Auszüge jeden Monat per Post geschickt bekommen möchte, zahlt monatlich ebenso 7,50 Euro. Auch nicht ohne: Die Bearbeitung einer beleghaften Lastschrifteinreichung lässt man sich mit 25 Euro vergüten.
Die junge App soll immer mehr digitale Features erhalten, zum Beispiel intelligente Sparpläne, Echtzeit-Versicherungen, digitale Loyalty-Funktionen und Mobilitätsdienste integriert. Nutzen können die App übrigens auch Kunden, die ihr Konto bei einer anderen Bank haben.