So kannst du deine Kreditwürdigkeit kostenlos mit einer App prüfen
Das Berliner Start-up bonify ermöglicht Verbrauchern einen gratis Check der eigenen Bonität – und verdient an Kreditvergaben mit
Ob bei der Beantragung einer Kreditkarte, beim Abschluss eines Handyvertrags oder bei einer Ratenzahlung – stets prüfen Unternehmen die Bonität, also die Kreditwürdigkeit, eines Kunden, um sicherzustellen, dass er die fällige Summe auch zahlen kann. Für Menschen mit Schulden ist der Mechanismus oft mit Enttäuschungen verbunden, denn bei negativer Bonität ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Bank einen Kredit gewährt. In Deutschland wird die Bonitätsprüfung meist in einem Atemzug mit dem Namen der größten Deutschen Auskunftei, der Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung), genannt. Das Privatunternehmen sammelt kreditrelevante Informationen über Millionen Verbraucher in Deutschland und stellt sie Unternehmen und Banken in Form eines Kreditscores zur Verfügung. Aber die Schufa ist nicht der einzige Anbieter am Markt.
Hier ist eine Übersicht unserer kostenlosen Kreditkarten
Die zweitgrößte Auskunftei ist Creditreform Boniversum. Verbraucher können die in dieser Datenbank abgespeicherten Informationen über die App eines Berliner Start-ups kostenlos und jederzeit abrufen. Die Anwendung heißt bonify und ermöglicht es Kunden, die beispielsweise eine Kreditbeantragung planen, sich vorab über die eigene Kreditwürdigkeit zu informieren. Laut der Datenschutzgrundverordnung haben Verbraucher das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft. Bei bonify müssen sich Kunden zwar mit sensiblen Daten, entweder der Personalausweisnummer oder Online-Bankinginformationen, registrieren, doch das Unternehmen garantiert, dass die privaten Daten nicht weitergegeben werden. „Deine Bonitäts- und Finanzdaten sind verschlüsselt auf Hochsicherheitsservern in Deutschland gespeichert und können nur von dir eingesehen werden - Mitarbeiter von bonify oder Unbefugte haben darauf keinen Zugriff“, so der Anbieter.
Zusatzfeatures wie der „Sparradar“ schlagen günstigere Tarife vor
Stattdessen bietet bonify ebenfalls kostenfreie Zusatzleistungen wie einen „Sparradar“ oder einen „Finanzmanager“. Die Features analysieren zum Beispiel die monatlichen Strom- oder Mobilfunkzahlungen des Kunden und schlagen günstigere Tarife vor. „Vor allem bei Haushalten, die vom örtlichen Grundversorger beliefert werden, findet der bonify Sparradar oft einen günstigeren Tarif mit einem Einsparpotenzial von über 300 Euro im Jahr“, wirbt das Berliner Unternehmen, das 2015 gegründet wurde.
Dennoch bietet auch bonify seine Dienste nicht aus Wohltätigkeit an, es will auch Geld verdienen. Nach eigenen Angaben speisen sich die Einnahmen aus der Kreditvermittlung. Wer sich bei bonify für einen Kredit entscheidet und einen Antrag stellt, sollte wissen, dass bonify dann eben doch – die Zustimmung vorausgesetzt – die Bonitätsdaten an das Kreditunternehmen weiterleitet. Die Kreditangebote sind personalisiert und auf die eigene finanzielle Situation zugeschnitten, was für Kunden mit nicht so guter Kreditwürdigkeit schlechtere Konditionen bedeuten könnte. Auch beim Abschluss von durch bonify angebotene Strom-, Gas- und Mobilfunkverträgen verdient das Unternehmen als Vermittler durch Provision mit. Das sollte Kunden stets bewusst sein und so empfiehlt es sich, vor Vertragsabschluss auch noch einmal selbst die Tarife unterschiedlicher Anbieter zu prüfen und sich nicht blind auf die Empfehlungen der App zu verlassen.
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