N26: Das wertvollste Start-up Deutschlands
Das Berliner FinTech-Unternehmen wächst rasant und ist nun 3,5 Milliarden Euro wert. Das schnelle Wachstum hat aber auch Schattenseiten
2015 ging die mobile Bank der Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal in Deutschland und Österreich an den Start, seit Donnerstag ist N26 das wertvollste Start-up Deutschlands. Der Wert des Unternehmens beläuft sich auf 3,5 Milliarden Euro. Das teilte das Berliner FinTech-Unternehmen in einer Presseerklärung mit. Die Bank wirbt mit lässigem Marketing, einem kostenlosen Online-Girokonto inklusive Mastercard sowie einer intuitiven App um Neukunden.
Innerhalb weniger Jahre hat N26 mit seinen Finanzprodukten 3,5 Millionen Kunden in 24 Ländern gewonnen. Das monatliche Transaktionsvolumen beträgt nach Unternehmensangaben über zwei Milliarden Euro. Erst vor wenigen Tagen startete das Start-up sein Angebot in den USA, demnächst folgt die Markteinführung in Brasilien. Das Unternehmen wächst rasant und hat ehrgeizige Ziele: In den kommenden Jahren will man die Marke von 50 Millionen Kunden knacken.
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Bankenaufsicht forderte N26 zu Nachbesserungen auf
Die schnelle Expansion freut die Investoren, die in der letzten Finanzierungsrunde fast eine halbe Milliarde US-Dollar in die Smartphone-Bank gepumpt haben. Doch die Strategie hat auch ihre Schattenseiten. Im Mai hatte die deutsche Finanzaufsicht BaFin N26 genauer unter die Lupe genommen und Mängel bei Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung erkannt. Die Behörde forderte die Bank dazu auf, interne Sicherheitsmechanismen zu verbessern und Bestandskunden nochmals zu identifizieren. Außerdem wies die BaFin N26 an, „angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung zur Einhaltung ihrer geldwäscherechtlichen Verpflichtungen“ zu gewährleisten.
Wohl auch deshalb weist die Bank am Donnerstag in ihrer Pressemitteilung ausdrücklich darauf hin, dass „hohe Investitionen in das organisatorische und strukturelle Wachstum des Unternehmens“ geplant seien. Im vergangenen Jahr habe N26 die Anzahl seiner Mitarbeiter bereits auf 1.300 verdreifacht. Man plane, auch personell weiter zu wachsen. Dass das dringend notwendig ist, machen Ereignisse aus dem Frühjahr deutlich. Damals nahmen Betrüger N26-Konten ins Visier. Der Kundenservice der Bank sei laut Angaben der betroffenen Kunden wochenlang nicht erreichbar gewesen. Antworten seien nur per Mail oder automatischen Chats gekommen.
Den negativen Meldungen setzt N26 nun wieder eine positive entgegen: Mit der 3,5-Milliarden-Euro-Bewertung ist die Smartphone-Bank nicht nur an der Spitze der deutschen Start-ups, sondern zählt auch zu den zehn wertvollsten FinTechs weltweit. Zu den Investoren zählen unter anderen der chinesische Internetkonzern Tencent und der Silicon-Valley-Milliardär Peter Thiel.
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