Mobiles Bezahlen: iPhone soll sich für andere Anbieter öffnen

03/12/2019

Bislang können Besitzer ihre Apple-Geräte nur mit Apple Pay zum Bezahlen nutzen. Der Bundestag will das ändern

Etwa ein Jahr lang kämpften Sparkassen und Genossenschaftsbanken dafür, dass der US-Tech-Konzern Apple seine Geräte auch für deren Bezahldienste öffnet. Apple weigerte sich jedoch strikt, die für kontaktloses Zahlen benötigte NFC-Schnittstelle beispielsweise auch für die Sparkassen-App freizugeben. Wer Apple-Geräte nutzt, soll den hauseigenen Dienst Apple Pay verwenden, so die Devise des iPhone-Herstellers. Dann schien es, als wären die deutschen Institute eingeknickt. Im Herbst kündigten Sparkasse und Volksbanken an, ihren Kunden die Bezahlung mit Apple Pay ermöglichen zu wollen. Ein Sieg für den Konzern aus Cupertino – scheinbar. Denn nun erhält der Streit eine neue Wendung: Der Bundestag hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Apple zwingen soll, auch anderen Anbietern Zugriff auf sein Betriebssystem zu ermöglichen.

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Deutsche Institute wollen Apple Pay noch 2019 anbieten

Das vom Finanzausschuss des Parlaments erarbeitete Gesetz sieht laut Süddeutscher Zeitung vor, dass Apple anderen Banken für ein "angemessenes Entgelt unverzüglich" den Zugriff erlauben soll. Damit könnten auch deutsche Sparkassen- und Volksbankkunden zukünftig mit ihrem iPhone bezahlen, ohne Apple Pay zu verwenden.
Die Institute haben indes angekündigt, an der Vereinbarung mit Apple festzuhalten. Sie arbeiten derzeit an der Realisierung der Apple Pay-Integration. „Noch in diesem Jahr“, sollen Kunden ihre Kreditkarten mit Apple Pay verbinden können, ist auf der Homepage der Sparkassen zu lesen. Die Girocard soll im nächsten Jahr folgen. Das dürfte dem mobilen Bezahlen in Deutschland einen neuen Schub verleihen – denn nach wie vor zahlen deutsche Verbraucher viel lieber mit ihrer Girocard als einer Kreditkarte.
Laut Medienberichten passt Apple die Freigabe seiner Geräte für andere Unternehmen gar nicht. Sogar die US-Botschaft soll im Kanzleramt gegen das Gesetz interveniert haben. Für Kunden ist die Regeländerung hingegen eine gute Nachricht: iPhone-Besitzer könnten bald die Wahl haben, welche Anwendung sie für ihre Transaktionen nutzen.

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