Mastercard jetzt „trans-friendly“
Weiblich, männlich, divers? Ein neuer Dienst des Kreditkartenherstellers soll das Leben von transsexuellen Kreditkartenbesitzern erleichtern
Es ist ein Problem, das auf den ersten Blick für viele wohl kein Problem ist, Betroffene aber nervös und ängstlich machen kann. Wenn der Name auf der Kreditkarte ein anderes Geschlecht erwarten lässt als die Erscheinung des Kartenbesitzers, kann das beim Zahlen im Geschäft schon mal zu Schwierigkeiten führen. Verkäufer würden es häufig nicht akzeptieren, wenn eine Person mit weiblichem Aussehen mit einer Kreditkarte zahlen will, die dem Namen nach einem männlichen Besitzer gehört. Darauf weist das Schwulen-Portal „schwulissimo“ hin und berichtet, dass das Problem, von dem vor allem Transsexuelle und Transgender betroffen sind, dank eines neuen Dienstes von Mastercard bald der Vergangenheit angehören könnte.
Transsexuelle werden bei Kreditkartenzahlungen häufig diskriminiert
Das Kreditkartenunternehmen hat ein neues Angebot namens True Name Card entwickelt, das die Diskriminierung von Transsexuellen beenden soll – zumindest, was die Nutzung von Kreditkarten angeht. Für viele Transsexuelle sei der Name auf ihrer Kreditkarte eine „Erinnerung daran, wer sie nicht sind“, so Mastercard bei der Vorstellung des neuen Dienstes. Fast ein Drittel (32 %) der Personen, die Identitätsnachweise vorgelegt haben mit Informationen, die nicht mit ihrer Erscheinung übereinstimmen, haben nach einer US-Studie negative Erfahrungen mit Ablehnung oder Angriffen gemacht. In einem Werbevideo lässt Mastercard Transsexuelle zu Wort kommen, die berichten, wie nervös und ängstlich es sie jedes Mal macht, wenn sie ihre Kreditkarte bei Zahlungen vorlegen müssen. Gegen Ende des Filmchens wird ihnen eine Box mit einer Kreditkarte überreicht, die laut Einblendung die „wahre Identität“ ihres Besitzers anzeigen soll. Mit dem Schriftzug „Coming soon“ endet das Video.
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In einer Pressemitteilung erklärt Mastercard: „Wir arbeiten mit Partnern daran, ein Produkt zu entwickeln, das ermöglicht, den wahren Namen auf den Karten erscheinen zu lassen und das ohne die Notwendigkeit einer rechtlichen Namensänderung – sensibel und frei von intimen Fragen. Das wird einen großen Schmerz von der Transgender-Community nehmen.“
Ein Erfolg für Transsexuelle, so sieht das auch das Onlinemedium „schwulissimo“, das sich freut, dass Mastercard seine Kreditkarten endlich „trans-friendly“ mache. „Die Bonität eines Kunden hat nichts damit zu tun, welcher Name auf der Kreditkarte abgedruckt ist.“
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