Kreditkartengebühren für Nicht-EU-Bürger sinken deutlich
Nicht-Europäer müssen innerhalb der EU bald weniger Gebühren zahlen, wenn sie ihre Kreditkarte nutzten. Das kommt auch heimischen Bürgern und Händlern zugute
Im Januar wurde der Kreditkartenanbieter Mastercard von der EU-Kommission zu einer Geldstrafe von 570 Millionen Euro verdonnert. Der Grund: Mastercard hatte beim sogenannten interregionalen Interbankenentgelt jahrelang gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen und verhindert, dass Händler bei Banken günstigere Konditionen beim Abwickeln von Kreditkartenzahlungen erhalten. Die hohe Strafe zeigt offenbar Wirkung bei Mastercard und dessen Konkurrenten Visa. Wie die EU-Kommission Ende April mitteilte, verpflichten sich beide Unternehmen dazu, die Höhe des interregionalen Interbankengebühr um durchschnittlich 40 Prozent zu senken.
Auch für EU-Bürger könnten Preise sinken
Das kommt in erster Linie Verbrauchern zugute, die in der EU mit einer außerhalb der EU ausgegebenen Kreditkarte zahlen. Zum Beispiel Touristen aus den USA oder Asien. Denn bislang zahlten Banken dieser Kunden einen deftigen Zuschlag an Mastercard und Visa, diese Kosten wälzten die Banken auf die europäischen Händler ab und diese gaben sie in Form von erhöhten Preisen an die Kunden in der EU weiter. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte: „Durch die nun für Visa und Mastercard für bindend erklärten Verpflichtungen werden die Kosten verringert, die Einzelhändler zu tragen haben.“ Dies werde aus ihrer Sicht „zu niedrigeren Preisen für die europäischen Einzelhändler führen, was letztlich allen Verbrauchern zugutekommt.“
Im Detail haben sich die beiden Kreditkartenunternehmen dazu erklärt, innerhalb der kommenden sechs Monate die Gebühren bei Zahlung mit Kreditkarte auf 0,3 Prozent des Transaktionswerts für Kreditkarten zu begrenzen. Bei Online-Transaktionen gelten höhere Kosten von 1,5 Prozent des Gesamtbetrags. Außerdem wollen die Konzerne in Zukunft öffentlich besser auf diese Zusatzkosten hinweisen.
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