So unterscheiden sich die Kreditkartenabrechnungen

11/08/2019

Charge, Prepaid, Debit und Credit Card: Jeder Kartentyp funktioniert anders – auch bei der Art der Abrechnung

Statistisch gesehen besitzt jeder zweite Deutsche eine Kreditkarte. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es aktuell rund 42 Millionen Karten in der Bundesrepublik. Eine Menge Plastik. Obwohl mehr als Dreiviertel der Karten aus dem Hause Mastercard und Visa kommen, unterscheiden sich die Karten äußerlich oft deutlich: Mal ist das Emblem der Lieblingsfußballmannschaft darauf zu sehen, mal nur Farbe, dann wieder ein bekanntes Unternehmenslogo. Noch wichtiger als der äußere Unterschied ist jedoch der innere: die Frage nach der Funktionsweise der Karte.
Es gibt vier unterschiedliche Typen von Kreditkarten: Charge, Prepaid, Debit und Credit Card. Die Charge-Karte ist die wohl am weitesten verbreitete. Der Kunde verfügt über einen mit der Bank vertraglich vereinbarten Kreditrahmen – der per Karte bezahlte Gesamtbetrag wird jeden Monat vom Konto des Inhabers abgebucht. Anders verhält es sich bei der Prepaid-Karte, die mit einem Guthaben funktioniert, das der Inhaber vor den Zahlungen aufladen muss. Einen Kreditrahmen wie bei der Charge-Karte gibt es nicht. Ähnlich bei der Debit-Karte, die Zahlungen und Geldabhebungen direkt vom Konto abbucht – wie eine Girokarte. Über einen Kreditrahmen funktioniert hingegen die Credit Card, auch Revolving Card genannt. Das Besondere an ihr ist, dass Inhaber ihre Kreditkartenrechnung am Ende des Monats nicht gesamt zurückzahlen müssen wie bei der Charge-Karte. Stattdessen gibt es eine Teilrückzahlung-Option mit Ratenzahlung. Dabei sollten Verbraucher jedoch auf die Höhe der anfallenden Sollzinsen achten.

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Vor- und Nachteile der einzelnen Abrechnungsmodelle

Welcher Kreditkarten- und somit Abrechnungstyp am besten zu einem passt, sollte man individuell entscheiden. Das Modell Charge-Karte hat den Vorteil, dass der Nutzer genau weiß, wann der Rechnungsbetrag vom Konto abgebucht wird – einmal im Monat ist „Zahltag“. Für größere Anschaffungen, für die kurzfristig das Geld fehlt, kann sich das lohnen, wenn am Ende das Monats das Konto ausreichend gedeckt ist.
Mit einer Debit-Karte funktioniert das natürlich nicht. Jeder Betrag wird umgehend vom Konto abgebucht. Fehlt für einen teuren Kauf das nötige Geld, kann man mit der Debit-Karte nicht bezahlen oder überzieht sein Konto mit hohen Zinsen. Der Vorteil ist jedoch die direkte Kostenkontrolle, man ist jederzeit über den Kontostand im Bilde.
Noch größer ist die Kostenkontrolle nur bei der Prepaid-Karte. Man hat nur so viel Guthaben zur Verfügung, wie man zuvor aufgeladen hat. Ins Minus zu rutschen ist ebenso ausgeschlossen wie das Risiko eines nicht gedeckten Kontos.
Die Credit Card mit Teilrückzahlung sollten sich Verbraucher hingegen nur zulegen, wenn sie sich über die Zinsen der Raten im Klaren sind. Große Investitionen sind dadurch zwar leichter möglich – bezahlt werden müssen sie am Ende aber so oder so.

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