Reiseschutz bei Kreditkarten hat oft Lücken

05/08/2019

Angebote mit Reiserücktrittsversicherung, Auslandskrankenversicherung und Co. sind bei Kunden sehr beliebt. Trotzdem sollte man die Leistungen genau überprüfen

Kreditkarten sind vielseitige Talente. Man kann mit ihnen nicht nur weltweit bequem zahlen, sondern profitiert häufig auch von Zusatzleistungen – zum Beispiel von Tankrabatten, Cashback-Aktionen oder Versicherungen. Sehr beliebt sind Kreditkarten mit integriertem Reiseschutz, etwa einer Reiserücktrittsversicherung oder einer Auslandskrankenversicherung. Das sind Leistungen, die man im Normalfall im Reisebüro oder bei Versicherungen kostenpflichtig buchen muss.
Eine gute Reisekrankenversicherung deckt laut Stiftung Warentest zum Beispiel weltweit Behandlungen am Urlaubsort sowie den Rücktransport eines Patienten nach Deutschland ab, im Idealfall geht der Versicherer im Schadensfall in Vorleistung. Eine optimale Reiserücktrittsversicherung sollte ohne Selbstbeteiligung auskommen und alle mitreisenden Personen absichern.

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Begrenzte Haftungssummen, beschränkte Gründe für Reiserücktritt

Ein derartiger Rundum-Schutz ist jedoch häufig nur direkt bei Versicherungen zu haben oder muss bei Kreditkartenanbietern teuer bezahlt werden. In einem Test von 2018 hat die Stiftung Warentest Premium-Kreditkarten mit Reiseschutz untersucht und festgestellt: „Gold- und Platinkarten sind entweder teuer oder weisen Mängel beim Reiseschutz auf.“ Laut dem Wochenmagazin „touristik aktuell“ seien bei Auslandskrankenversicherungen etwa die Haftungssummen begrenzt. Das Magazin zitiert die Ergo Reiseversicherung, wonach teilweise auch Länder wie die USA nicht im Leistungsangebot enthalten seien. Bei der Reiserücktrittsversicherung seien Gründe für einen Nicht-Antritt der Reise oft beschränkt.
Außerdem loben die Versicherer im Vergleich zum Kreditkartenschutz ihren vermeintlich besseren Kundenservice und weisen laut „touristik aktuell“ auf ihre telefonische Stornoberatung und Apps hin (Ergo), oder heben die sogenannte Realtime-Karte hervor, mit der beim Arzt und in Apotheken Kosten direkt vor Ort vom Versicherer bezahlt werden (Allianz). Ein Versicherungsmanager erklärt dem Touristik-Magazin, weshalb die Leistungen der Kreditkartenanbieter oft Lücken aufwiesen: Weil die Anbieter nur begrenzte Mittel für den Reiseschutz zur Verfügung hätten, seien auch deren Leistungen oft begrenzt.
In ihrem Kreditkartenvergleich kommt die Stiftung Warentest zu dem Fazit: Für Reisende sei es ratsam, statt einer Premium- eine Standard-Kreditkarte mit in den Urlaub zu nehmen und den Reiseschutz nach individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen separat zu buchen.

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