Diese Kreditkarte hat ein CO2-Limit

24/05/2019

Ein Start-up aus Schweden hat eine Klimakreditkarte entwickelt. Sie misst den ökologischen Fußabdruck ihres Inhabers und stoppt sogar dessen Konsum

Während Schüler in Deutschland freitags noch immer ihrem Groll auf die mutlose Klimapolitik ihrer Regierung Luft zu machen, hat das schwedische Fintech-Unternehmen Doconomy den Protest für eine gewagte Geschäftsidee genutzt: Es hat eine Kreditkarte auf den Markt gebracht, die ihren Besitzer im Konsum bremst. Die sogenannte „DO black“ hat ein integriertes CO2-Limit. Die mit einer App verbundene Karte misst die CO2-Bilanz der getätigten Einkäufe und verhindert bei einer festgelegten CO2-Grenze weitere Transaktionen. Greta Thunberg, der Ikone der Klimaproteste, würde das gefallen.
Die Entwickler aus ihrem Heimatland Schweden bewerben die Karte als erste Kreditkarte, die Konsumausgaben nicht aufgrund des Kontostandes, sondern aufgrund der Klimabilanz begrenzt. Es ist der klare Anspruch der Macher, den individuellen Konsum einzudämmen und beizutragen, die Klimaziele von Paris zu erreichen. Bis 2030 soll laut des Klimaabkommens der Ausstoß des Treibhausgases um 50 Prozent reduziert werden. Derzeit tut die Politik jedoch zu wenig, um dieses Ziel auch zu erreichen.

Jeder Einkauf wird mit einem CO2-Wert versehen

Der Ansatz, den Konsum durch ein CO2-Limit zu beschränken, ist radikal, passt jedoch zu den Forderungen der „Fridays for Future“-Generation, endlich zu handeln. Doconomy verspricht Kunden, dass sie durch die Nutzung der Klima-Kreditkarte ihre persönlichen Emissionen um die Hälfte reduzieren könnten. Das Limit legt der Besitzer selbst fest. In einer App können Nutzer nicht nur ihre Einkäufe, sondern vor allem ihren ökologischen Fußabdruck verfolgen. Die Daten dafür berechnen sich aus dem Åland Index.
Doconomy will klimafreundliches Verhalten außerdem mit „DO Credits“ belohnen, die man in teilnehmenden Läden einlösen kann. Außerdem werden Inhaber der Karte eingeladen, für Klima-Kompensationsprojekte der Vereinten Nationen zu spenden.
Die Karte selbst besteht aus biologisch basiertem Material und wurde mit Air Ink bedruckt – einer Tinte, die aus luftverschmutzenden Partikeln etwa aus Kaminen gewonnen wird.

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