Klarna: Mit Snoop Dogg an die Spitze
Die schwedische Online-Bank will mit ihrem Bezahlmodell ganz nach oben
Wer online eine Bestellung aufgibt, dem begegnet bei der Wahl der Zahlungsmethode immer öfter der Name Klarna. Die schwedische Online-Bank wird größer und größer und arbeitet auch in Deutschland mit immer mehr Händlern zusammen. 170.000 Händler sind es weltweit, die auf das Konzept der Schweden setzen: Jetzt bestellen, später bezahlen. Kunden sollen nur für Waren zahlen, mit denen sie auch wirklich zufrieden sind, so die Klarna-Idee. Ist eine Lieferung defekt oder hält nicht, was sie verspricht, kann man sie einfach zurückschicken, ohne auf eine Rücküberweisung warten zu müssen.
Neben der Berliner N26-Bank gehört Klarna zu den Fintechs, deren Entwicklung Experten sehr aufmerksam verfolgen. 60 Millionen Menschen haben nach Unternehmensangaben bereits mit Klarna gezahlt. In Deutschland macht der Finanzdienstleister einen Umsatz von 53 Millionen Euro – damit ist die Bundesrepublik der wichtigste Markt für Klarna. Und das Wachstum soll weitergehen.
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Das Unternehmen ist 5,5 Milliarden Dollar wert
Die Schweden fallen durch knallige Werbekampagnen auf. Markenbotschafter ist der amerikanische Gangsta-Rapper Snoop Dogg. In einem Werbespot posiert er mit langhaarigen Windhunden auf einem luxuriösen Sofa und trägt protzige Ringe mit den Worten „Smooth“ und „Dogg“ an beiden Händen. „Smooth“, also geschmeidig, soll das Kauferlebnis mit Klarna sein, so das Versprechen der Bank. Der Rapper ist nicht nur Werbegesicht, sondern auch Großinvestor. Im Januar hat Snoop Dogg Anteile an Klarna übernommen. Das Unternehmen soll 5,5 Milliarden US-Dollar wert sein und zählt damit zu dem erlesenen Kreis der Fintech-Einhörner (Start-ups, die mehr als eine Million Dollar wert sind).
Gegründet wurde es 2005 von Sebastian Siemiatkowskit, einem Schweden mit polnischen Wurzeln. Die Idee soll er entwickelt haben, als der Student bei Burger King an der Pommesfritteuse arbeitete. Gemeinsam mit Unikollegen wollte er das Bezahlen bei Online-Bestellungen, das damals noch viel komplizierter war als heute, vereinfachen. Der Erfolg kam schnell. Heute ist Klarna nach eigenen Angaben in 17 Ländern tätig und hat 2500 Mitarbeiter. Eine Million Zahlungen sollen täglich über den Dienstleister abgewickelt werden.
Experten kritisieren ein hartes Vorgehen gegen säumige Zahler
Der schwedische Unternehmensnamen bedeutet übersetzt: Transparenz. Dass Klarna diesem Ideal stets gerecht wird, daran gibt es jedoch Zweifel. Medien berichten über die Schattenseiten des Jetzt-kaufen-später-bezahlen-Modells. Kunden, die zu spät bezahlen, müssen mit Gebühren und irgendwann mit Post vom Inkassobüro rechnen. Wie der „Focus“ berichtet, liegen die Zinsen dann bei bis 14,79 Prozent. „Selbst mancher unverschämt teure Dispokredit ist günstiger.“ Verbraucherschützer kritisieren das Einschalten von Inkassobüros bei der Abwicklung von Zahlungen auf Rechnung oder Raten. Klarna betont, man informiere Kunden mehrfach über eine fällige Zahlung – per Mail oder in der App. Außerdem prüfe man die Bonität der Nutzer eingehend, unter anderem auch anhand von Informationen aus den Sozialen Medien.
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