Wie gut sind Kreditkarten mit Tankrabatten?

16/07/2019

Zahlreiche Kreditkartenanbieter werben mit Tankrabatten um Kunden. Wann sich die Angebote lohnen

In Deutschland gibt es laut amtlicher Statistik 47,1 Millionen zugelassene Autos. Und damit die sich auch fortbewegen, müssen sie regelmäßig betankt werden. Auch wenn es hierzulande noch einige Benzin-Romantiker geben mag, die hinter Zapfsäulendämpfen den Geruch von Freiheit vermuten – bei den meisten Autofahrern macht sich beim Blick auf die Tankstellen-Preistafel sicherlich keine Freude breit. Ein voller Tank kann – je nach Größe des Gefährts – das Konto schon mal in dreistelliger Höhe belasten. Genau deshalb werben einige Kreditkartenanbieter mit Tankrabatten für ihre Karten. Wer viel tankt, freut sich besonders über die Nachlässe, so die Idee dahinter. Verbraucher sollten aber einen genauen Blick auf die Konditionen werfen, bevor sie sich für eine Kreditkarten mit Tankrabatt entscheiden.

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Lohnt sich eine Karte mit Jahresgebühr?

Denn fast alle Karten mit Tankrabatten kosten eine jährliche Grundgebühr. Der ADAC hat zum Beispiel das Kreditkarten-Paket „Sparen“ im Angebot. Der Automobilclub wirbt mit einer weltweiten Vergünstigung auf Treibstoff von 2 Prozent. Der Rabatt ist jedoch auf einen monatlichen Tankumsatz von 150 Euro beschränkt. Das bedeutet, Kartenbesitzer können im Monat maximal 3 Euro, im Jahr also 36 Euro sparen. Da die Karte jedoch eine Jahresgebühr von 58,80 Euro kostet, müsste man weitere Zusatzleistungen der Kreditkarte in Anspruch nehmen, damit sie sich finanziell rechnet. Im „Spar“-Paket des ADAC sind zum Beispiel auch Nachlässe auf Mietwagenbuchungen enthalten. Bis man aber den Differenzbetrag von 22,80 Euro erreicht und sich die Karte damit finanziell lohnt, muss man wohl ziemlich häufig einen Mietwagen buchen.

Ist der Tankrabatt begrenzt gültig?

Keine Grundgebühr fällt hingegen bei der 1 Plus Visa-Karte der Santander-Bank an. Mit ihr sparen sich Kunden aber auch nur ein Prozent des Spritpreises. Die Leistung ist ebenso wie beim ADAC beschränkt, auf 400 Euro Tankumsatz im Monat. Damit sparen sich Kartenbesitzer monatlich maximal 4 Euro, im Jahr höchstens 48 Euro. Für eine kostenlose Kreditkarte ist das aber eine gute Sache. Das Angebot lohnt sich vor allem dann, wenn man viel tankt. Außerdem loben Experten auch die sonst attraktiven Konditionen der Karte, sie ermöglicht weltweit kostenlose Zahlungen und Abhebungen.
Eine dritte Kreditkarte mit Tankrabatt kommt aus den Häusern BMW und American Express. Die American Express BMW Card begrenzt im Gegensatz zu den zwei oben beschriebenen Karten den monatlichen Tankumsatz nicht. Der Ein-Prozent-Nachlass gilt ohne Beschränkung auf alle Tankumsätze, jedoch nur bei folgenden Unternehmen: Aral, Westfalen AG, Esso, Shell, BFT, Agip, JET, Total, Avia, Tamoil und OMV. Eine Auslandskrankenversicherung ist übrigens auch noch inklusive. Die American Express BMW Card kostet jährlich 20 Euro, ist jedoch im ersten Jahr praktisch kostenlos, da es für Neukunden ein 20-Euro-Startguthaben gibt. Ab einem Jahresumsatz von 4.000 Euro entfällt die Grundgebühr dauerhaft.
Auf solche Details im Kleingeschriebenen sollten Verbraucher achten. Am besten greifen sie zum Taschenrechner, um zu kalkulieren, ob sich eine Kreditkarte mit Tankrabatt bei dem eigenen Bedarf und einer möglicherweise anfallenden Grundgebühr samt Beschränkung lohnt.

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